Eon-Chef Johannes Teyssen hat angesichts der Abschaltung älterer Atommeiler vor einem Zusammenbruch des deutschen Stromnetzes gewarnt.
Düsseldorf (dts Nachrichtenagentur) - In einem Interview mit dem Nachrichten-Magazin "Der Spiegel" sagte Teyssen, dass es nach der beschlossenen Abschaltung der Altmeiler "jetzt schon äußerst schwer" werde, das Stromnetz "stabil zu halten". Noch weitreichendere Maßnahmen, wie der teilweise geforderte komplette Ausstieg aus der Atomkraft, seien "überhaupt nicht zu verkraften". Teyssen begründete seine drastische Warnung mit dem ungenügenden Ausbauzustand des Stromnetzes.
Das Netz sei auf eine solch gravierende Umverteilung der Lasten nicht ausgelegt. "Im Süden", so Teyssen, "fallen durch die Stilllegung von Kraftwerken große Kapazitäten weg. Leitungen, um den im Norden produzierten Windstrom dorthin zu transportieren, fehlen. Dies kann zu massiven Problemen bis hin zu Stromausfällen führen." Darauf habe man auch das Bundeswirtschaftsministerium hingewiesen. Wie "Der Spiegel" weiter berichtet, kann sich die Situation ab Ende März sogar noch einmal deutlich verschärfen.
Dann nämlich geht mit dem bayerischen Atomkraftwerk Grafenrheinfeld sogar ein achter Atommeiler vom Netz. In dem Eon-Atomkraftwerk war bereits vor Monaten ein möglicher Riss in einer Kühlleitung im Reaktorkern diagnostiziert worden. Nun soll das entsprechende Teil während einer mehrwöchigen Revision des Reaktors ausgetauscht werden.
Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 19.03.2011 Zur Startseite