Wirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) hat Befürchtungen zurückgewiesen, dass die von ihm geforderten Steuersenkungen den Schuldenabbau erschweren könnten.
Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Eine konkrete Steuersenkungsperspektive ist ein wichtiges Mittel, um weitere Ausgabenwünsche abzuwehren, und kann so helfen, den Haushalt tatsächlich nachhaltig zu konsolidieren", sagte Rösler der Tageszeitung "Die Welt" (Freitagausgabe). Der FDP-Chef Rösler glaubt nicht, dass die Entlastungspläne die Einhaltung der Schuldenbremse gefährden. Nach der gegenwärtigen Finanzplanung des Bundes könne man den vorgeschriebenen Abbaupfad beim Defizit "mit komfortablem Sicherheitsabstand" einhalten, sagte er.
Somit sei es möglich, Entlastungen gegebenenfalls in mehreren Stufen zu realisieren. Experten des Wirtschaftsministeriums rechnen sogar damit, dass sich die Entlastung der Bürger teilweise selbst finanziert. "Der nachhaltig positive Effekt von Steuersenkungen auf die Wirtschaftsleistung begrenzt auch die rein fiskalischen Kosten", heißt es in einem internen Papier des Wirtschaftsministeriums, das der "Welt" vorliegt.
"Weil die wirtschaftliche Basis für die Einnahmen steigt, finanzieren sich Steuersenkungen zumindest zum Teil selbst." In dem fünfseitigen Papier werden Gründe für eine Steuerentlastung dargelegt. Unter anderem wird darauf verwiesen, dass die Belastung der Bürger bei höheren Lohnabschlüssen zunehme.
"Durch den progressiven Tarif der Einkommensteuer steigt die Steuerbelastung im Aufschwung deutlich an. Hierdurch wird pro Jahr Kaufkraft von etwa 4,5 Milliarden Euro entzogen", heißt es. "Wenn regelmäßige Tarifkorrekturen unterbleiben, wirkt die hohe Belastung von jedem zusätzlich verdienten Euro auf Dauer leistungsschädlich."
Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 24.06.2011 Zur Startseite