Zeitung: Merkel will Steinbach in Union-Fraktionsführung halten

Die Bundeskanzlerin und CDU-Bundesvorsitzende Angela Merkel möchte nach Informationen der "Bild-Zeitung" (Dienstagausgabe) die Präsidentin des Bundes der Vertriebenen Erika Steinbach nach deren angekündigtem Rückzug aus dem CDU-Bundesvorstand wenigstens in der Führung der CDU/CSU-Bundestagsfraktion halten.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Steinbach ist als Vorsitzende der Arbeitsgruppe Menschenrechte und humanitäre Hilfe menschenrechtspolitische Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. Das Führungspersonal der Fraktion wird am 28. September neu gewählt. Bisher ist laut Fraktionskreisen offen, ob Steinbach wieder antritt.

Merkel sagte nach "Bild"-Informationen heute im CDU-Bundesvorstand, sie werde Steinbach ihre Stimme geben, wenn diese wieder für die Funktion in der Fraktionsführung kandidiere. In der CDU-Vorstandssitzung gab es laut Teilnehmern aber auch deutliche Kritik an Steinbach. Der saarländische Ministerpräsident Peter Müller habe von einer "Gespensterdebatte" gesprochen.

Wenn Konservative eine Heimat hätten, dann ja wohl in der CDU, sagte Müller laut Teilnehmern. Merkel habe erklärt, Steinbachs Kritik habe ihr "wehgetan". Es habe zudem einen kurzen und heftigen Wortwechsel zwischen Steinbach und CDU/CSU-Fraktionschef Volker Kauder gegeben.

Steinbach hatte vergangene Woche nach einem Eklat in der Fraktionsklausur der CDU/CSU-Bundestagsfraktion erklärt, dass sie im November nicht mehr für den CDU-Bundesvorstand kandidieren werde.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 13.09.2010

Zur Startseite