Unions-Politiker Beckstein und Vogel uneins über Guttenberg-Rückkehr

In der Union hat kurz nach dem Rücktritt von Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) eine Diskussion um seine mögliche Rückkehr auf die politische Bühne begonnen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Ich hoffe, dass Karl-Theodor zu Guttenbergs Rücktritt eine Auszeit bedeutet und keinen Abschied von der Politik", erklärte der frühere bayerische Ministerpräsident Günther Beckstein (CSU) in der "Zeit"-Beilage "Christ und Welt". Es sei "gut für ihn und gut für Deutschland", wenn der CSU-Politiker nach einer Pause von einigen Monaten oder Jahren einen Neuanfang schaffe und wieder an herausragender Stelle Verantwortung übernehme, sagte Beckstein. "Ich wünsche ihm und uns von Herzen, dass ihm dieser Neuanfang gelingt."

Er werde Guttenberg dabei unterstützen. Der CSU-Politiker Beckstein, der wie Guttenberg aus Franken stammt, hatte 2007 Edmund Stoiber als bayerischer Ministerpräsident abgelöst. 2008 trat er zurück und wurde im Jahr darauf Vizepräses der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland.

Der frühere thüringische Ministerpräsident Bernhard Vogel (CDU) warnte dagegen vor einer verfrühten Rückkehr Guttenbergs in politische Ämter. "Eine Rückkehr in die Politik, darüber muss man sich klar sein, wird nicht nur mit lauten Beifallsbekundungen begleitet", sagte der CDU-Politiker in "Christ & Welt". Vogel trat 1988 als Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz zurück und übernahm von 1992 bis 2003 die Führung des Landes Thüringen.

Guttenberg müsse sich erst einmal von der aktuellen Erfahrung erholen. Ein neuer politischer Start sei auch eine Frage der persönlichen Konstitution: "Die meisten Politiker sind durchaus empfindsam und nicht so grobschlächtig oder dickhäutig, wie die Öffentlichkeit manchmal denkt."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 02.03.2011

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