Unionsfraktionsführung fordert Strom-Subventionen für Wirtschaft

Aus der Unionsbundestagsfraktion werden wegen der angestrebten Energiewende und den damit verbundenen Strompreissteigerungen Subventionen für energieintensive Industrien gefordert.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Michael Fuchs, stellvertretender Vorsitzender der Unionsfraktion, sagte "Bild am Sonntag": "Auf Grund der Strompreissteigerungen werden wir wohl Subventionen für energieintensive Betriebe wie Aluminium- und Stahlhersteller brauchen, damit die Firmen nicht ins Ausland abwandern." Denn, so Fuchs: "Durch die Energiewende dürfen keine Arbeitsplätze verloren gehen." Die Stromkosten könnten durch die Energiewende für die Verbraucher nach internen Berechnungen der Energieunternehmen regelrecht explodieren.

Der Vorstandsvorsitzende eines der großen Energieversorgungsunternehmen warnte nach Informationen der "Bild am Sonntag" in vertraulicher Runde davor, der private Stromkunde müsse sich auf eine Preiserhöhung von 70 Prozent durch den Atomausstieg einstellen. Damit käme auf jeden Bürger im Durchschnitt eine Mehrbelastung von knapp 18 Euro pro Monat zu. Nach Berechnungen des Verbandes der Industriellen Energie- und Kraftwirtschaft (VIK) stieg der Preis für die Megawattstunde bereits durch die Abschaltung der sieben ältesten Atomkraftwerke Mitte März um 7 Euro.

Das mache einen Kostensprung von 10 Prozent aus und bedeute 3,5 Milliarden Euro Mehrkosten im Jahr. Professor Claudia Kemfert, Energie-Expertin des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung, erwartet eine moderatere Kostenentwicklung für die Bürger. "Nach unseren Berechnungen wird sich der Strompreis von 1,4 bis 1,6 Cent pro Kilowattstunde bis 2020 erhöhen. Für einen 4-köpfigen Haushalt bedeutet dies eine Erhöhung der jährlichen Stromrechnung von 200 bis 240 Euro oder pro Monat 16 bis 20 Euro mehr", sagte Kemfert "Bild am Sonntag". Die Energie-Expertin riet zu Investitionen in Energie-Effizienz: "Durch die Gebäudesanierung wird man jedoch auch massiv Kosten einsparen können, so dass die Netto-Energiekosten-Belastung einzelner Haushalte geringer ausfallen wird."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 17.04.2011

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