Unions-Fraktionschef Kauder besorgt um Christen in Ägypten

Nach den blutigen Zusammenstößen in Kairo ist Unionsfraktionschef Volker Kauder besorgt um die Situation koptischer Christen in Ägypten.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Ich mache mir Sorgen, dass radikale islamistische Kräfte mehr Einfluss gewinnen", sagte Kauder der "Rheinischen Post" (Donnerstagausgabe). Aufgabe des Westens sei es, die ägyptische Übergangsregierung darin zu bestärken, die Religionsfreiheit im Land zu garantieren. Kauder empfahl, die deutsche Präsenz im Land zu verstärken.

"Die Menschen, die für Freiheit und Demokratie gekämpft haben, sollen spüren, dass wir sehr aufmerksam verfolgen, was dort geschieht - auch natürlich im Sinne der Christen", betonte Kauder, der selbst in Kürze erneut nach Ägypten reisen will. Im Dialog mit den Verantwortlichen sollte nach Kauders Ansicht für ein bürgerliches Familienrecht in Ägypten geworben werden. Das dortige religiös geprägte Familien- und Eherecht müsse entschärft werden.

"Das würde viele Probleme beseitigen und Streit zwischen den Religionsgemeinschaften vermeiden", so Kauder. Der Unionsfraktionschef lobte Außenminister Guido Westerwelle für sein Engagement in Ägypten und empfahl der EU-Außenbeauftragten Catherine Ashton indirekt, sich daran ein Beispiel zu nehmen. "Ich würde mir wünschen, dass die EU-Außenbeauftragte dafür dieselbe Kraft aufbringt wie beim Ausbau des diplomatischen Dienstes", meinte Kauder.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 12.05.2011

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