Unionspolitiker kritisiert katholische Kirche wegen Entschädigungszahlungen an Opfer in Oberharmersbach

Der Vorsitzende des Rechtsausschusses im Deutschen Bundestag, Siegfried Kauder (CDU), äußert Kritik an der Vorgehensweise der katholischen Kirche in Bezug auf Entschädigungszahlungen für Opfer im baden-württembergischen Oberharmersbach und wirft der Kirche eine Art Verzögerungstaktik vor.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Gegenüber "Report Mainz" sagt Kauder: "Man hält die Opfer hin. Das halte ich für eine katastrophale Folge einer Straftat mit psychischen Konsequenzen für das Opfer, die nicht sein dürfen, die eine Kirche nicht in Kauf nehmen darf." Auf die Frage, ob die katholische Kirche hier ihren moralischen Ansprüchen gerecht werde, antwortet Kauder: "Ich glaube eher nicht. Ich bin auch der Meinung, dass die Kirche diese Linie nicht lange wird durchhalten können." Im baden-württembergischen Oberharmersbach hatte ein katholischer Pfarrer von 1968 bis 1991 mindestens 22 Kinder und Jugendliche zum Teil jahrelang missbraucht. An einem Opfer verging sich der Geistliche rund 900-mal.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 06.06.2011

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