Schäuble: Schuldenkrise gefährdet Europäische Union nicht

Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) ist überzeugt, dass die Schuldenkrise die Europäische Einigung nicht gefährdet.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - In einem Interview mit "Bild am Sonntag" sagte er: "Der Grundgedanke der europäischen Einigung ist so überzeugend und so erfolgreich, dass ich die Sorge, er könnte scheitern, nicht habe. In der globalisierten Welt ist das vereinte Europa die beste Möglichkeit, eigene Interessen in der Welt zu wahren." Ungeachtet der Proteste von Griechenland über Spanien bis Portugal glaubt er nicht, dass sich die junge Generation von Europa abwendet: "Die Protestbewegungen richten sich gegen konkrete Auswirkungen oder Versäumnisse der nationalen oder europäischen Politik wie die in manchen Ländern hohe Jugendarbeitslosigkeit. In einer Demokratie, in der Streit über den richtigen Weg zwingend dazu gehört, muss man das aushalten." Schäuble weiter: "Ich habe den Eindruck, das die jungen Menschen heute viel europa- und weltoffener sind, als es unsere Generation oder die unserer Eltern war. Deswegen bin ich da gar nicht pessimistisch."

Kritik an einer Erweiterung der Europäischen Union durch neue Mitgliedsstaaten wies der Bundesfinanzminister zurück und fragte: "Hätten ausgerechnet wir Deutschen nach dem Fall des Eisernen Vorhangs sagen sollen: Wir wollen, dass Europa geteilt bleibt. Das wäre doch unverantwortlich gewesen! Die Erweiterung der EU in Richtung Mittel- und Osteuropa beendete eine unnatürliche Teilung des Kontinents und bietet gerade uns Deutschen die allergrößten Möglichkeiten." Die Erweiterung der EU sei in der Tat sehr schnell vorangekommen, so Schäuble.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 26.06.2011

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