Unionsfraktionschef Kauder kritisiert Oppositions-Boykott der Papstrede

Der Vorsitzende der Unionsfraktion im Bundestag, Volker Kauder (CDU), hat den angekündigten Boykott der Papstrede vor dem Bundestag durch Abgeordnete von SPD, Grünen und Linkspartei als "beschämend" kritisiert.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - In einem Gastkommentar für "Bild am Sonntag" schreibt Kauder: "In einer Demokratie kann jeder Kritik an einer Person äußern. Man muss ihm aber zuerst zuhören. Das ist ein Gebot des Anstands - und gerade einem deutschen Papst gegenüber sollten sich alle Parlamentarier daran erinnern."

Der CDU-Politiker weiter: "Dass Abgeordnete von SPD, Grünen und den Linken angekündigt haben, die Rede zu boykottieren, ist einfach nur beschämend." Kauder betonte, der Papst spreche vor dem deutschen Parlament als Staatsoberhaupt: "Der Papst kommt nicht allein als Oberhaupt der größten christlichen Kirche mit über einer Milliarde Gläubigen zu uns, sondern auch als Staatsoberhaupt. Er wird in dieser Funktion im Bundestag sprechen - als erster Papst überhaupt. Seine Rede ist eine Ehre für das Parlament. Zumindest sollten aber alle Parlamentarier dem Papst Respekt entgegenbringen." Der Unionsfraktionschef sieht in dem Deutschlandbesuch von Benedikt XVI. ein wichtiges Signal an die Christen in Deutschland: "Wir sollten uns auf Papst Benedikt freuen. Mit seinem Deutschland-Besuch zeigt der Heilige Vater seine enge Verbundenheit mit den Christen in seiner Heimat. Ich sage dies ausdrücklich als evangelischer Christ. Sein Aufenthalt wird allen Christen helfen."

Kauder weiter: "In den nächsten Tagen werden das Christentum und seine zentralen Werte wie Freiheit in Solidarität zu seinem Mitmenschen in den Mittelpunkt rücken. Diese Werte sind nicht verstaubt, sondern ganz aktuell. Sie bieten Menschen in einer Welt, die sich so rasant schnell entwickelt, auch heute eine wichtige Orientierung."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 17.09.2011

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