Unions-Politiker Flosbach fordert nach Rating-Panne EU zum Handeln auf

Der finanzpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Klaus-Peter Flosbach, hat die US-Ratingagentur Standard & Poor`s wegen der irrtümlichen Veröffentlichung einer Falschmeldung zur Kreditwürdigkeit Frankreichs scharf kritisiert und Konsequenzen gefordert.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Die Europäische Kommission soll endlich ihre Vorschläge zur Regulierung von Ratingagenturen vorlegen", sagte Flosbach "Handelsblatt-Online". Mit Blick auf die Rating-Panne warf der CDU-Politiker Standard & Poor`s vor, "in höchstem Maß unprofessionell und grob fahrlässig" gehandelt zu haben. "Einen besseren Beweis für meine ständige Forderung, dass wir für Rating-Agenturen endlich einen wirksamen zivilrechtlichen Haftungsrahmen brauchen, gibt es nicht", sagte er.

"Rating-Agenturen müssen für solches Fehlverhalten zur Rechenschaft gezogen werden." Damit sei es aber nicht getan, sagte Flosbach weiter. Nötig sei vielmehr eine stärkere Regulierung von Rating-Agenturen.

Deren Aktivitäten müssten im Einklang mit den Grundsätzen der Integrität, Transparenz, Rechenschaftspflicht und guter Unternehmensführung stehen. "In der Europäischen Gemeinschaft sollen nur Ratings verwendet werden dürfen, die unabhängig, objektiv und von hoher Qualität sind", sagte der CDU-Politiker. Die Rating-Agenturen müssten zudem "schnellstmöglich dafür sorgen, dass alle Marktteilnehmer der Qualität, Beständigkeit und Integrität der Ratings wieder vertrauen können."

Die Agentur Standard & Poor`s hatte am Donnerstag erklärt, wegen eines "technischen Fehlers" Abonnenten ihres Dienstes eine Nachricht geschickt zu haben, wonach die Kreditwürdigkeit Frankreichs herabgestuft wurde. Dies sei jedoch falsch, die Note Frankreichs bleibe bei der Top-Note "AAA".

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 11.11.2011

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