Union und FDP fordern Personenschutz für Betroffene auf NSU-Todesliste

Innenexperten aus Union und FDP hegen inzwischen erhebliche Zweifel an der Alleintäterschaft der bisher bekannten Mitglieder der Thüringer Terror-Gruppe "Nationalsozialistischer Untergrund" (NSU) und fordern Personenschutz für bestimmte Personen auf der inzwischen aufgefundenen Neo-Nazi-Todesliste.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Innenexperte Manuel Höferlin (FDP) sagte dazu Bild.de: "Was uns bisher berichtet wurde, war vermutlich erst die Spitze des Eisberges. Ich habe Zweifel daran, dass die Täter wirklich alleine gehandelt haben." Die Sicherheitsbehörden gehen davon aus, dass die Täter Uwe M., Uwe B. und Beate Z. zwar alleine gehandelt haben, wohl aber Unterstützer aus der rechten Szene hatten.

Einige dieser Unterstützer sitzen inzwischen in Untersuchungshaft, andere Verdächtige sind offenbar noch auf freiem Fuß. Da im Zuge der Ermittlungen gegen den "NSU" auf einem USB-Stick auch eine Liste mit 10.000 Namen und Adressen aus dem gesamten Bundesgebiet aufgetaucht ist, fordert CSU-Innenexperte Stephan Mayer Personenschutz für bestimmte Betroffene. Mayer sagte dazu Bild.de: "Wenn sich herausstellen sollte, dass noch aktive Mitglieder der NSU auf freiem Fuß sind, müssen wir über Personenschutz für bestimmte Betroffene auf der Neo-Nazi-Todesliste nachdenken."

Dies könnte laut Mayer vor allem Vertreter der Islamverbände und andere Vertreter religiöser Gruppierungen betreffen, die auf den Listen stehen sollen.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 23.11.2011

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