Union debattiert Wahlkampfstrategie von NRW-Spitzenkandidat Röttgen

In der Union ist eine heftige Debatte um die richtige Wahlkampf-Strategie für Nordrhein-Westfalens Spitzenkandidat Norbert Röttgen entbrannt.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Der CDU-Politiker will sich bisher nicht festlegen, dass er auch nach einer möglichen Wahlniederlage nach Düsseldorf wechselt. Wie das Nachrichtenmagazin "Focus" berichtet, hat CDU-Bundesschatzmeister Helmut Linssen im Landesvorstand massive Zweifel an dieser Strategie angemeldet: "Norbert Blüm wurde damals immer als Kandidat auf der Durchreise diffamiert. Das soll uns nicht noch einmal passieren."

Der frühere Bundesarbeitsminister Blüm hatte der CDU nie die Macht am Rhein sichern können. Der CDU-Bundestagsabgeordnete Jens Spahn, Mitglied im Vorstand der Bundestagsfraktion, verbat sich unterdessen Ermahnungen von CSU-Chef Horst Seehofer, wie Röttgen in den Wahlkampf zu ziehen habe: "Die CSU verbittet sich jedwede Einmischung in interne Fragen. Das gilt umgekehrt mindestens genauso", sagte Spahn "Focus".

Der Generalsekretär der CDU in Nordrhein-Westfalen, Oliver Wittke, wandte sich gegen pessimistische Prognosen: Wenn fünf Parteien ins Parlament kämen und die CDU nur drei Prozentpunkte vor der SPD liege, könne sich die Union "aussuchen", ob sie mit der SPD oder Grünen koaliere. Wittke zu "Focus": "Bisher hat noch niemand den Doktor mit der weißen Jacke ohne Ärmel geholt, wenn ich das vorgetragen habe."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 17.03.2012

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