Bouffier distanziert sich von Quoten-Plänen der Union

Der stellvertretende CDU-Vorsitzende Volker Bouffier ist auf Distanz zu den Plänen seiner Partei gegangen, bis 2020 eine feste Frauenquote in Unternehmen einzuführen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Für die Entwicklung Deutschlands ist es nicht entscheidend, ob im Vorstand eines Dax-Unternehmens 30 oder 35 Prozent Frauen sitzen", sagte er der "Welt". "Wichtig ist, dass wir die Frauenförderung insgesamt nach vorne bringen." Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf müsse verbessert werden.

Das Modell einer Flexi-Quote, das Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) vertrete, habe er "immer unterstützt". Er habe "kein Problem damit", wenn die Union in ihr Wahlprogramm schreibe, dass sie bis 2020 eine feste Frauenquote einführen wolle, sagte Bouffier zu entsprechenden Plänen. Er sei aber dagegen, jede Branche gleich zu behandeln.

"Unser Ansatz muss umfassender sein", fügte er hinzu. Die Frage der Gleichberechtigung von Mann und Frau dürfe sich nicht auf Dax-Unternehmen reduzieren. Der hessische Ministerpräsident kritisierte indirekt Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU), die sich in der Auseinandersetzung um die Quote durchgesetzt hatte.

Manches in der Debatte habe er nicht nachvollziehen können, einiges habe die Partei "ganz erheblich in Anspruch genommen". Zu Berichten, Schröder werde in der nächsten Wahlperiode auf ein Ministeramt verzichten, sagte Bouffier: "Ich sehe ganz klar, dass sie eine Zukunft in der Politik hat. Kristina Schröder gehört zu unserer Spitzentruppe, und das soll auch so bleiben."

Die Ministerin habe selbst entschieden, nicht auf Platz eins der hessischen CDU-Landesliste für die Bundestagswahl zu kandidieren. Dort tritt nun der frühere Bundesverteidigungsminister Franz Josef Jung an.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 16.05.2013

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