Politiker von Union und SPD verteidigen Notwendigkeit von Drohnen

Trotz des Scheiterns des Drohen-Projekts Euro Hawk fordern Verteidigungspolitiker von Union und SPD, an der Beschaffung einer Aufklärungsdrohne für die Bundeswehr festzuhalten: "Es wäre unverantwortlich, sich aus dem Projekt Drohnen zu verabschieden", sagte der CSU-Politiker Michael Brand der "Welt".

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Wer Soldaten den Schutz mittels Drohnen-Aufklärung verweigere, handle verantwortungslos. Brand appellierte an die Bundesregierung "so schnell wie möglich" Kontakt mit Verbündeten zu suchen. "Wir müssen mit Franzosen oder Israelis sprechen, um eine entsprechende Technologie zu bekommen", sagte Brand.

Der verteidigungspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Rainer Arnold, sagte der Zeitung: "Aufklärungsdrohnen sind sinnvoll. Der Bedarf ist weiterhin da. Wir haben hier eine militärische Lücke."

Arnold zeigte sich skeptisch, ob die Nato-Drohne Global Hawk je im europäischen Luftraum eingesetzt werden könne. "Die Global Hawks werden wohl in Europa nicht fliegen." Deutschland ist an dem Projekt mit 483 Millionen Euro beteiligt.

Amerikanische Produkte bekämen für den Luftraum keine Zulassung, sagte Arnold. Der SPD-Politiker sprach sich dafür aus, an der Entwicklung von europäischen Aufklärungsdrohnen zu arbeiten. "Aber das wird zehn bis 15 Jahre dauern."

Auch der CSU-Verteidigungspolitiker Florian Hahn hat sich gegen ein Ende der Drohnen-Projekte Deutschlands ausgesprochen. Zwar sei es richtig, die ausstehenden vier Flugzeuge vom Typ Euro Hawk nicht mehr zu beschaffen. "Wir sollten allerdings nicht das ganze Projekt auf Eis legen. Der deutsche Anteil, die Aufklärungstechnologie, funktioniert sehr gut. Hier muss die Qualifizierung weitergehen. Sonst wäre noch mehr Geld verloren", so Hahn.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 22.05.2013

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