Hofreiter offen für neue Sondierungen mit Union

Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter ist für den Fall, dass es nicht zur Bildung einer Großen Koalition kommt, zu neuen Sondierungen mit der Union bereit.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "In so einem Fall würde es sicherlich noch einmal Gespräche zwischen allen demokratischen Parteien geben", sagte Hofreiter im Gespräch mit "Spiegel Online". Allerdings bleibt der Grünen-Politiker hinsichtlich einer schwarz-grünen Bundesregierung skeptisch: Die Grünen müssten zur Kenntnis nehmen, dass die Union in den Verhandlungen mit den Sozialdemokraten "unsere Einschätzung aus den Sondierungen mehr als bestätigt hat", so Hofreiter. Insbesondere in der Energie- und Klimapolitik biete die Union "kein tragfähiges inhaltliches Fundament für eine Zusammenarbeit", betonte der Grünen-Fraktionschef.

Bayerns Finanzminister Markus Söder (CSU) erklärte seinerseits am Dienstag im "Deutschlandfunk", dass es im Falle eines Scheiterns der Koalitionsverhandlungen mit der SPD "unterschiedliche Möglichkeiten" gebe. Vor etwaigen Neuwahlen brauche sich die Union nicht zu fürchten, so der CSU-Politiker. "Ich glaube, die Union braucht keine Angst vor einem erneuten Bürgervotum haben."

Überhaupt bräuchten sich CDU und CSU vor "keinem Szenario fürchten", erklärte Söder. Gleichwohl müsse jeder wissen, was es bedeute, wenn eine Große Koalition am Ende nicht zustande komme. Dies wäre für Deutschland eine "schwierige Situation", sagte der bayerische Finanzminister.

"Wir sind die entscheidende Nation in Europa, wir sind das stärkste Wirtschaftsland, wir sind der zentrale Anker in der Eurozone. Deswegen ist auch wichtig, dass man eben nicht nur partikular denkt, sondern gesamtstaatlich an die nationale und europäische Verantwortung", so Söder, der zudem betonte, dass eine Große Koalition am besten wäre. "Aber eben nicht zu jedem Preis."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 19.11.2013

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