Unions-Politiker und Industrie fordern Schiefergas-Förderung

Führende Unionspolitiker und die Industrie fordern die Förderung von Schiefergas, um Deutschlands Abhängigkeit von russischem Erdgas zu mindern.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Wir sollten alle Quellen nutzen, um unabhängiger von Russland zu werden – dazu zählt auch heimisches Schiefergas", sagte Unions-Fraktionsvize Michael Fuchs (CDU) dem "Handelsblatt" (Montagausgabe). Es könne nicht sein, dass viele andere Länder Fracking nutzten, aber "bei uns soll es noch nicht mal möglich sein, dass Schiefergaspotenzial zu erforschen". Zugleich kritisierte Fuchs die strikte Ablehnung vieler Umweltinitiativen: "Ich habe manchmal den Eindruck, dass einige NGOs nach dem Atomausstieg ein neues Betätigungsfeld suchen."

Der Wirtschafts- und Energiepolitiker forderte, Gespräche mit den Firmen über Probebohrungen aufzunehmen. Dies aber lehnt der Koalitionspartner SPD ab: "Der Koalitionsvertrag nennt einige eindeutige Bedingungen, die erfüllt sein müssen, bevor über ein Pilotprojekt nachgedacht werden kann", sagte der zuständige Fraktionsvize Hubertus Heil. "Umweltrisiken müssen – ohne Wenn und Aber – ausgeschlossen werden können."

Dagegen forderte der Industrieverband BDI: "Wir sollten die aktuellen Spannungen zum Anlass nehmen, um darüber zu reden, wie wir die heimische Rohstoffgewinnung stärken können". Studien hätten gezeigt, dass "die Förderung von Schiefergas die Importabhängigkeit von Deutschland drastisch reduzieren" könnte, sagte der Leiter der Rohstoffabteilung beim BDI, Matthias Wachter.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 30.03.2014

Zur Startseite