Hohe Feinstaubbelastung laut Unionspolitikern nicht verkehrsbedingt

Der Straßenverkehr trägt nach Ansicht führender Unionspolitiker derzeit keine Schuld an den hohen Feinstaubwerten.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Unionsfraktionsvize Arnold Vaatz (CDU) hält daher Forderungen nach schärferen Feinstaub-Standards in Umweltzonen für unangemessen: Er sagte dem Nachrichtenmagazin "Focus", hier werde eine lang anhaltende niederschlagsarme Hochdruck-Wetterlage für die Kritik am Straßenverkehr instrumentalisiert. Er fände es nicht überraschend, "wenn man in Deutschland jetzt den Autoverkehr für den Saharastaub verantwortlich machen würde. Außerdem erweisen sich die Einrichtungen von Umweltzonen zunehmend als wirkungslos."

Auch die parlamentarische Staatssekretärin im Bundesverkehrsministerium Katherina Reiche (CDU) warnte vor falschen Schlüssen: "Selbst das Umweltbundesamt weist daraufhin, dass die Feinstaub-Belastung in ostdeutschen Großstädten von polnischen Braunkohlekraftwerken stammt." Die Belastung sei so hoch, dass "selbst deutliche Verkehrsreduzierungen diese Konzentration von Braunkohlestaub nicht kompensieren können." Laut Kraftfahrtbundesamt hat sich in den vergangenen fünf Jahren die Zahl der schadstoffreichen Diesel-Pkw mit roter Plakette um 60 Prozent verringert.

Anfang 2009 fuhren noch rund 1,1 Millionen Diesel mit roter Plakette, seit Januar 2014 sind es "Focus" zufolge nur noch 440.000. Der Präsident des Verbandes der Automobilindustrie Matthias Wissmann lobte in "Focus" die Erfolge: "Schon mit der Einführung der Schadstoffklasse "Euro 5" wurden die Emissionen der Pkw im Schnitt bereits um 97 Prozent gesenkt, mit "Euro 6" werden die Fahrzeuge noch sauberer." Viel weniger Abgasemissionen hätten auch moderne Nutzfahrzeuge. "Mit den neuen Euro-VI-Abgasnormen seit dem 1. Januar 2014 für alle neuen Lkw werden die klassischen Schadstoff- und Partikelemissionen so weit abgesenkt, dass sie kaum noch messbar sind."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 18.04.2014

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