Ex-Chef der CDU-Mittelstandsvereinigung über Umgang der Union mit AfD "bestürzt"

Der frühere Vorsitzende der CDU-Mittelstandsvereinigung, Josef Schlarmann, hat sich über den Umgang der Union und der FDP mit der euroskeptischen Partei Alternative für Deutschland (AfD) "bestürzt" gezeigt.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Auch in Wahlkämpfen gibt es verbale und tatsächliche Grenzen, die Demokraten einhalten sollten", heißt es in einem offenen Brief Schlarmanns an Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), CSU-Chef Horst Seehofer und FDP-Chef Christian Lindner. In diesem verteidigte Schlarmann auch AfD-Chef Bernd Lucke, wie die euroskeptische Partei am Mittwoch mitteilte. "Ich kenne ihn seit vielen Jahren. Er ist ein seriöser Wissenschaftler und er war lange Zeit mit mir Mitglied im selben Stadtverband der CDU. Sein politisches Denken ist sach- und problemorientiert, er ist ein überzeugter Vertreter der sozialen Marktwirtschaft und jede Radikalität ist ihm fern", betonte Schlarmann. Lucke "als Rechtspopulisten zu bezeichnen, ist deshalb eine bösartige Verunglimpfung. Dass er von einem Europaparlamentarier der FDP jüngst sogar als Faschist bezeichnet wurde, ist eine beschämende Entgleisung des Betreffenden, für die seine Partei sich längst hätte entschuldigen müssen", so der frühere Chef der CDU-Mittelstandsvereinigung weiter. Ebenso problematisch sei es, die AfD in die Nähe zum Rechtsextremismus und zur Verfassungsfeindlichkeit zu rücken, wie dies von CDU-Spitzenvertretern gemacht worden sei. "Spätestens die Tatsache, dass die AfD jetzt im Europawahlkampf massiven Zerstörungen ihrer Plakatwerbung, Störungen ihrer Veranstaltungen und teilweise auch tätlichen Angriffen auf ihre Wahlkämpfer ausgesetzt ist, müsste allen demokratischen Parteien Anlass sein, sich schützend für die `Freiheit der Andersdenkenden` einzusetzen."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 21.05.2014

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