Spahn: Ur-Wahl des Unions-Kanzlerkandidaten in Merkel-Ära "absurd"

Jens Spahn, einer der Wortführer der CDU-Reformerriege "CDU 2017", hält eine Ur-Wahl des Kanzlerkandidaten der Union in den aktiven Zeiten von Angela Merkel für "absurd".

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Eine Ur-Wahl des Spitzenkandidaten ist in Zeiten des Umbruchs sinnvoll, vor allem, wenn es mehrere Kandidaten gibt. Das kann den Prozess befrieden und macht es spannend. Mit einer erfolgreichen Bundeskanzlerin an der Spitze wäre eine Ur-Wahl aber absurd, das ist ja kein Selbstzweck", sagte Spahn vor dem Hintergrund der in der CDU angeschobenen Parteireform im Gespräch mit der "Leipziger Volkszeitung" (Dienstagausgabe).

Für die reformierte CDU der Zukunft mahnte Spahn "Offenheit und Neugierde sowie niedrigschwellige Angebote für Anhänger und Interessierte" an. Der Besuch des ersten Ortsparteitages sei "für manches Neumitglied jedenfalls eher abtörnend". Mit der geplanten Reform werde in der Union ein neues Geborgenheits-Gefühl erzeugt, zeigte sich Spahn zuversichtlich.

"Geborgenheit heißt doch, sich in der Partei auch emotional wohl und dazugehörig zu fühlen. Und das wollen unsere Mitglieder heute und in Zukunft genau so wie früher." Die CDU sei schließlich kein reines Zweckbündnis.

Die CDU brauche "die Bereitschaft zur kontroversen Diskussion auf allen Ebenen und auch eine Selbstvergewisserung im Grundsätzlichen: Wofür stehen eigentlich das `C`, das `D` oder das `U` heute", so der Christdemokrat weiter.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 24.06.2014

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