Forderungen der Union nach "Grexit" sorgen in SPD für Unmut

Zwischen Union und SPD bahnt sich offenbar ein Streit um den weiteren Umgang mit Griechenland an: So sorgen in der SPD Forderungen aus der Union nach einem Euro-Austritt Griechenlands für immer größeren Unmut.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Von der Europapartei Kohls und Adenauers ist wenig übrig geblieben: Europapartei CDU isch over", sagte SPD-Fraktionsvize Axel Schäfer der "Welt am Sonntag" und spielte damit auf einen Satz von Finanzminister Schäuble an, der zum Auslaufen des zweiten griechischen Rettungspakets gesagt hatte: "Dann isch over." Das Gerede um einen "Grexit" müsse sofort aufhören, forderte Schäfer. "Wer sich monatelang am `Grexit` besoffenredet, wird bei der Euro-Rettung einen Brummschädel haben."

Ein Euro-Austritt Griechenlands stehe nicht zur Debatte. "Der neue Vorschlag aus Athen ist akzeptabel." Wesentliche Teile der Unionsfraktion sehen das anders."Die Reformvorschläge sind weniger, als bisher schon verhandelt wurde", sagte Peter Ramsauer (CSU), Chef des Bundestags-Wirtschaftsausschusses, der "Welt am Sonntag".

Über diese Reformliste verhandeln hieße daher, "alle unsere bisherigen CDU/CSU-Prinzipien preiszugeben und gegen den Willen der deutschen Bevölkerung zu handeln". Athen weigere sich sogar, die einzelnen Vorschläge mit Preisschildern zu versichern. "Dies ist nicht verhandelbar. Einzig zu verhandeln wären jetzt die Modalitäten eines geordneten `Grexits`", sagte Ramsauer.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 12.07.2015

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