Gysi: Bundesregierung sollte im Syrien-Krieg vermitteln

Der Chef der Europäischen Linken, Gregor Gysi, hat die Bundesregierung unter Kanzlerin Angela Merkel (CDU) als neutrale Vermittlerin im Syrien-Krieg vorgeschlagen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Ich wäre glücklich, wenn meine Regierung eine neutrale Vermittlerrolle einnehmen würde", sagte Gysi der "Rheinischen Post" (Montagsausgabe). Deutschland müsse sich als global denkender Nato-Partner und mit der Kraft einer ganzen Regierung dafür anbieten. Die Bundesregierung müsse sich neutral verhalten und weder für die einen noch für die anderen Stellung beziehen.

Merkel müsse die ersten Telefonate führen, die Regierung müsse Pendel-Diplomatie betreiben und einen neutralen Ort für die Verhandlungen suchen. Russlands Präsident Wladimir Putin sei in Deutschland einst anerkannt und geschätzt worden, er habe im Bundestag gesprochen und eine gemeinsame Wirtschaftszone und ein gemeinsames Sicherheitsbündnis vorgeschlagen - und der Westen sei nicht darauf eingegangen. Nun lasse er den Einfluss Russlands nicht weiter zurückdrängen, sagte der Linken-Politiker.

US-Präsident Donald Trump trete hart gegenüber Russland auf, weil er den Eindruck zerstreuen wolle, dass Moskau ihm in seinem Präsidentschafts-Wahlkampf geholfen habe. In Zeiten des Kalten Krieges habe es neutrale Vermittler gegeben. Das sei auch jetzt wieder nötig, so Gysi.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 16.04.2018

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