Ehemaliger BND-Präsident: "Nowitschok"-Angebot denkbar

Der ehemalige BND-Präsident Hans-Georg Wieck hält es für denkbar, dass eine russische Kontaktperson dem Bundesnachrichtendienst in den 1990er-Jahren das Nervengift "Nowitschok" angeboten hat.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Ich halte ein solches Angebot nicht für ausgeschlossen", sagte er der "Mitteldeutschen Zeitung" (Donnerstagausgabe). "Denn das Know how und die Proliferation von Chemiewaffen war damals ein großes Thema, insbesondere mit Blick auf Russland und die Nachfolgestaaten der Sowjetunion. Die Sowjetunion war eine Weltmacht und hatte Waffen auf allen Gebieten. Und mit dem Ende des Kalten Krieges hatten viele Fachleute keine Berufsperspektive mehr." Wieck, der 1990 aus dem Amt schied, betonte aber, dass er zu dem jüngsten einschlägigen Bericht nichts sagen könne und darüber auch nicht spekulieren wolle. Hansjörg Geiger, der Mitte der 1990er Jahre ebenfalls, aber nur für kurze Zeit BND-Präsident war, erklärte der "Mitteldeutschen Zeitung": "Ich kann gar nichts dazu sagen."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 16.05.2018

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