CDU plant neue Regeln für Verkauf von Lebensversicherungen

Die CDU will dem Verkauf von Lebensversicherungsbeständen enge Grenzen setzen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Wir loten gerade eine Regelung aus, wonach die Versicherten einem Verkauf ihrer Verträge zustimmen müssten", sagte die CDU-Finanzexpertin Anja Karliczek dem "Spiegel". Wegen der niedrigen Zinsen haben viele Lebensversicherer das Neugeschäft mit kapitalbildenden Lebensversicherungen eingestellt, die Altverträge werden nun abgewickelt – Run-off wird dieser Prozess genannt. Teilweise werden die Bestände dafür an spezialisierte Abwicklungsgesellschaften verkauft.

Karliczek warnt die Versicherer vor einem solchen "Vertrauensbruch gegenüber ihren Kunden". Frank Grund, Chef der Versicherungsaufsicht bei der BaFin, ist zudem überzeugt, "dass viele Investoren, die sich gerade auf dem Run-off-Markt tummeln, das Potenzial dort überschätzen. Ich glaube zum Beispiel nicht, dass man ohne Weiteres sechs schwache Versicherungen zusammenschließen kann und auf diese Weise eine starke schmiedet."

Wer einmal einen Bestand migriert habe, "weiß, wie viel Arbeit dahintersteckt". Die Ergo hatte die Sondierungsgespräche für einen Verkauf von rund sechs Millionen Verträgen vor Kurzem endgültig abgebrochen.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 15.12.2017

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