"Bild": Wachsendes Deutsch-Defizit bei Migranten-Kindern

Immer mehr Migranten-Kinder brauchen zusätzliche Sprachförderung.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Grund: Ihre Deutschkenntnisse reichen nicht aus, um dem Schulunterricht folgen zu können. In vielen Zuwandererfamilien werde zu Hause kaum oder sogar kein Deutsch gesprochen, sollen neue Zahlen von Bund und Ländern zu den Sprachkenntnissen von Schülern mit Migrationshintergrund belegen, die der "Bild-Zeitung" (Montagausgabe) vorliegen. Auch Maria Böhmer, Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, warnt: "In einzelnen Ländern braucht fast jedes zweite Kind gezielte Sprachförderung. Das ist eine gewaltige Aufgabe. Sie muss überall oberste Priorität haben", sagte sie "Bild". Böhmer weiter: "Jedes dritte Kind unter 5 Jahren kommt aus einer Zuwandererfamilie."

Ihre Sprachdefizite kündigen sich oft bereits im Kindergarten an, wirken sich danach aber vor allem in der Grundschule aus. Die Zeitung nennt als Beispiele für den Trend Hamburg, wo laut Statistikamt Nord 23 Prozent der Grundschüler in der Hansestadt zu Hause kaum Deutsch sprechen. In Bayern ist für 14,7 Prozent der bayerischen Grundschüler die "Verkehrssprache in der Familie nicht Deutsch", in Nordrhein-Westfalen, dem bevölkerungsreichsten Bundesland, trifft das auf 18 Prozent der Grundschüler zu.

Böhmer: "Für eine gelingende Integration und die Möglichkeit zum sozialen Aufstieg sind gute Deutschkenntnisse die Voraussetzung. Wer kein Deutsch spricht, ist nur Zaungast in unserem Land. Jedes Kind sollte mit Eintritt in die Schule so gut Deutsch sprechen können, dass es dem Unterricht folgen kann. Umso wichtiger ist die Sprachförderung von Anfang an."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 13.05.2013

Zur Startseite