"Bildungsmonitor 2014": Turbo-Abi ohne Einfluss auf Leistungsfähigkeit

Schüler, die ihr Abitur nach acht Jahren Gymnasialzeit ablegen, sind in der Schule genauso erfolgreich wie G9-Gymnasiasten.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Die Vermutung, ihre Leistungen litten unter einer verkürzten Schulzeit, lässt sich nicht belegen, heißt es nach Angaben des "Spiegel" im "Bildungsmonitor 2014", der am Dienstag in Berlin vorgestellt wird. Es könnten demnach "weder eindeutig positive noch negative Effekte festgestellt werden", heißt es in der Studie, die im Auftrag der arbeitgebernahen Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft durchgeführt wurde. "Die Leistungsvergleiche zwischen beiden Gruppen sind spektakulär unspektakulär", sagte Axel Plünnecke vom Institut der deutschen Wirtschaft Köln, das die Untersuchung durchführte.

Die Forscher hatten 22 Bildungsstudien zur Schulzeitverkürzung ausgewertet. Sie räumen allerdings ein: "Eine umfassende wissenschaftliche Evaluation der Wirksamkeit der G8-Reform auf die Bildungsergebnisse fehlt bislang." Verglichen wurden außerdem die Lebenszufriedenheit sowie das außerschulische Engagement beider Schülergruppen.

Einer der Hauptvorwürfe der G8-Gegner lautet, die Kinder hätten keine Freizeit mehr. Das Ergebnis: Obwohl sie tatsächlich weniger Zeit zur freien Verfügung haben als G9-Gymnasiasten, betreiben die G8-Schüler mehr "bildungsorientierte Freizeitaktivitäten" wie Sport, Musik und Ehrenamt. Ein Problem ist das offenbar nicht: Beide Schülergruppen seien im Durchschnitt "gleich zufrieden mit ihrem Leben", meinen die Forscher.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 17.08.2014

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