"Euro Hawk"-Debakel: Hersteller widerspricht Regierung bei Gründen für Projektausstieg

Der amerikanische Rüstungskonzern Northrop Grumman, der die Drohne Euro Hawk für die deutsche Luftwaffe herstellen sollte, widerspricht in der "Zeit" der Darstellung der Bundesregierung über die Gründe für den Ausstieg aus dem Projekt.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Die Firma weiß laut eigenen Angaben nichts von einem Aus für den Euro Hawk. "Northrop Grumman hat keine formelle Nachricht erhalten, dass das Programm beendet wird", erklärte ein Sprecher des Unternehmens gegenüber der Wochenzeitung. Vergangene Woche hatte Verteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) das Projekt, das bereits mehr als 600 Millionen Euro gekostet hat, gestoppt.

Grund sei, so das Verteidigungsministerium, dass Euro Hawk für den zivilen europäischen Luftraum keine Zulassung erhalten werde. Das Flugzeug verfüge nicht über die notwendige Antikollisionstechnologie, um sicher zu navigieren. Außerdem habe die amerikanische Seite nicht alle Baupläne zur Verfügung gestellt, die zur Zertifizierung erforderlich gewesen seien.

Zu dem Vorwurf, es seien nicht sämtliche Baupläne nach Deutschland geliefert worden, erklärt Northrop Grumman in der "Zeit": "Wir haben unserem Kunden uneingeschränkten Zugang zu über 4.000 Dokumenten gewährt, um ihn bei der Zertifizierung zu unterstützen."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 22.05.2013

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