"Focus": Bundesrechnungshof prüft seit 2012 "Euro Hawk"

Das Drohnen-Projekt "Euro Hawk" hat den Bundesrechnungshof auf den Plan gerufen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Bereits seit Anfang vergangenen Jahres prüft die Behörde das nun gescheiterte Rüstungsvorhaben, wie ein Sprecher des Bundesrechnungshofs dem Nachrichtenmagazin "Focus" bestätigte. Noch vor der Bundestagswahl im Herbst soll ein Bericht an den Haushaltsausschuss des Bundestages geschickt werden. Anfang der Woche hatte das Verteidigungsministerium den Ausstieg aus dem Projekt "Euro Hawk" verkündet.

Grund dafür sind vor allem die Probleme bei der Zulassung der unbemannten Aufklärungs-Drohne für den europäischen Luftraum. Der Bund hat bislang etwa 562 Millionen in die geplante Anschaffung der Flugobjekte investiert. Hinzu kommen weitere 94 Millionen Euro vertraglicher Verpflichtungen, die noch zu zahlen sind.

Dem Verteidigungsministerium waren die Schwierigkeiten mit der Zulassung bereits Ende 2011 bekannt, wie aus einer vertraulichen Mitteilung des Ministeriums an den Verteidigungsausschuss hervorgeht, die "Focus" vorliegt. Eine reguläre Musterzulassung für die "Euro Hawk"-Serienflugzeuge sei nur "mit unverhältnismäßig hohem Aufwand zu erreichen", heißt es darin. Dieser wird auf weitere 500 bis 600 Millionen Euro beziffert.

Doch selbst dann bleibe das Risiko bestehen, dass die Zulassung nicht erteilt werde. Insgesamt war mehr als eine Milliarde Euro für die Anschaffung von fünf "Euro Hawk"-Drohnen geplant.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 17.05.2013

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