"Focus": Gründer des Neonazi-Netzwerks inserierte schon im Oktober

Das Neonazi-Netzwerk des im Gefängnis sitzenden Bernd T. hätte von Sicherheitsbehörden schon früher entdeckt werden können: Wie das Nachrichtenmagazin "Focus" meldet, hatte der bekannte Rechtsradikale bereits im Oktober in einer Rockerzeitschrift nahezu unverschlüsselt seine Pläne ankündigt.

München (dts Nachrichtenagentur) - Das Blatt mit einer Auflage von 40.000 bis 50.000 Exemplaren wird seit langem von Staats- und Verfassungsschützern ausgewertet - allerdings nur im Hinblick auf organisierte Kriminalität. Ein hoher Beamter aus Hessen räumte in "Focus" ein: "Da hätte man besser sein können. Die Arbeit muss in Zukunft noch stärker koordiniert werden."

Etwa 50 Personen soll T. zum Aufbau eines Neonazi-Netzwerks angeschrieben haben, so ein Beamter. Zurückgekommen sei allerdings nur wenig Post. T. wird dem Magazin zufolge als "aktionistischer Maulheld" eingestuft, der "selten etwas zu Ende bringt".

Die von ihm behaupteten Kontakte zur Terrorgruppe NSU werden von Ermittlern als "Knastgeschwätz" eingestuft. "Er wäre gern eine Führungsfigur in der rechten Szene geworden."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 13.04.2013

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