"Focus": NRW zahlte gut zehn Millionen Euro für Daten aus der Schweiz

Für Daten deutscher Schwarzgeldanleger in der Schweiz hat Nordrhein-Westfalen nach Informationen des Nachrichtenmagazins "Focus" 10,3 Millionen Euro bezahlt.

Düsseldorf (dts Nachrichtenagentur) - Dies gehe aus einer Antwort der rot-grünen Landesregierung auf eine kleine Anfrage der FDP-Landtagsfraktion hervor. Demnach wurden seit 2010 sechs Steuer-CDs angekauft. Die Kosten legte NRW nach einem speziellen Schlüssel auf Bund und andere Länder um.

Nach vorläufiger Auswertung listen die Datenträger insgesamt 6989 Anleger auf. Daraus ergaben sich bislang 2624 Strafverfahren in ganz Deutschland. NRW-Finanzminister Norbert Walter-Borjans (SPD) beziffert den bisherigen bundesweiten Erlös aus den CDs durch Selbstanzeigen und Ermittlungsverfahren auf mehr als drei Milliarden Euro.

"40 Prozent dieser Erträge kamen Baden-Württemberg und Bayern zu Gute", heißt es im Finanzministerium. Äußerst ergiebig scheint das Datenpaket einer schweizerischen Tochter der US-Bank Merrill Lynch zu sein: Die federführende Aachener Staatsanwaltschaft gab die meisten Fälle an Kollegen in anderen Bundesländern ab. Alleine die 30 Steuersünder aus NRW hatten knapp 50 Millionen Euro Schwarzgeld am Fiskus vorbei in die Schweiz verschoben.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 14.09.2012

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