"Focus": Verliebter Bundeswehr-Pilot gefährdet das Kommando Spezialkräfte

Ein verliebter Heeresflieger der Bundeswehr und ein beruflich frustrierter Zivilangestellter der NATO sind nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins "Focus" die Hauptakteure in zwei Verratsfällen, die derzeit von deutschen Sicherheits- und Anklagebehörden untersucht werden.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Ein Hubschrauber-Pilot aus Laupheim soll demnach einer von ihm umworbenen Fachbuch-Autorin die Festplatte seines Dienstcomputers ausgehändigt haben. Auf ihr befanden sich laut "Focus" streng geheime Daten über Operationen des Kommando Spezialkräfte (KSK) in Afghanistan sowie Satellitenaufnahmen eines befreundeten Nachrichtendienstes. Auch vertrauliche Namenslisten gehörten zu dem Material.

Nachdem der Ehemann der Autorin, der ebenso Pilot ist, seinen eigenen Namen in einem Dossier entdeckt hatte, schaltete er den Militärischen Abschirmdienst (MAD) ein, so "Focus". In dem zweiten Fall geht es um einen am Montag verhafteten deutschen Zivilangestellten des US-Luftwaffenstützpunktes Ramstein bei Kaiserslautern. Der Verratsfall sei weitaus größer als bislang von der Bundesanwaltschaft mitgeteilt.

Nach "Focus"-Recherchen überspielte der 60-Jährige aus Verdruss über US-Offiziere jahrelang extrem sensible NATO-Materialien auf seinen Computer. Auf diesem Weg erbeutete der Mann geheime taktische Pläne für mögliche US-Landeoperationen in aller Welt sowie Dutzende Passwörter für geheime Computer-Programme und Kommando-Unternehmen.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 11.08.2012

Zur Startseite