"Nationalsozialistischer Untergrund": Linke kritisieren zu späte Festnahme

Die sächsische Linke hat die Festnahme eines weiteren mutmaßlichen Unterstützers der terroristischen Vereinigung "Nationalsozialistischer Untergrund" (NSU) als viel zu spät kritisiert.

Dresden (dts Nachrichtenagentur) - Der am Sonntagmorgen gefasste Matthias D. sei den Sicherheitsbehörden schon lange als einer der führenden Neonazis im Erzgebirge bekannt gewesen, sagte die Landtagsabgeordnete Kerstin Köditz (Linke). Der Verdächtige habe genügend Zeit gehabt, mögliche Beweismittel zu beseitigen. Ein Sondereinsatzkommando des Landeskriminalamts Sachsen hatte den Verdächtigen am Sonntagmorgen festgenommen und zudem dessen Wohnung und die einer weiteren möglichen Unterstützerin durchsucht.

Matthias D. wird verdächtigt, den Mitgliedern des "NSU" zwei Wohnungen in Zwickau als dauerhafte Unterkunft überlassen zu haben. Eine Wohnung soll er im Mai 2001 angemietet haben, die andere im März 2008. Er soll die Zwickauer Zelle dadurch unterstützt haben, ein Leben unter falscher Identität zu führen und unentdeckt Terroranschläge verüben zu können.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 11.12.2011

Zur Startseite