"News of the World"-Affäre: Scotland Yard-Chef zurückgetreten

Die Abhöraffäre um das britische Boulevardblatt "News of the World" zieht immer weitere Kreise.

London (dts Nachrichtenagentur) - Der Chef der Londoner Polizeibehörde Scotland Yard, Paul Stephenson, trat am Sonntagabend zurück. Stephenson begründete in einer Erklärung seinen Schritt mit Spekulationen und Anschuldigungen über Verbindungen seiner Behörde zur Zeitungsgruppe des Medienunternehmers Rupert Murdoch. Der Polizeichef war in dem Abhörskandal zuletzt auch persönlich in die Kritik geraten, weil er den ehemaligen "News of the World"-Journalisten Neil Wallis zeitweise als Medienberater beschäftigt hatte.

Zudem wurde dem Polizeichef vorgeworfen, er habe sich von Wallis einen Kuraufenthalt im Wert von mehr als zehntausend Euro bezahlen lassen. Stephenson betonte bei seinem Rücktritt, er habe sich kein Fehlverhalten zuschulden kommen lassen. Die Boulevardzeitung "News of the World" gehörte zum Konzern News International, der britischen Tochterfirma von News Corp., dem Medienimperium von Rupert Murdoch.

Wegen des Abhörskandals, in dem Mitarbeiter des Blattes Telefonate von bis zu 4.000 Prominenten, Angehörigen von Verbrechensopfern sowie Hinterbliebenen von getöteten Soldaten gehackt haben sollen, hatte Murdoch die 168 Jahre alte Zeitung eingestellt.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 18.07.2011

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