"Occupy Wall Street": Protest in Rom eskaliert

Nachdem sich die Demonstrationen gegen die Finanzindustrie aus den USA über die ganze Welt verbreitet haben, sind die Proteste in Rom eskaliert.

Rom (dts Nachrichtenagentur) - In der italienischen Hauptstadt versammelten sich am Samstag Zehntausende unter dem Motto "Völker Europas, steht auf". Mit Plakaten zog der Demonstrationszug zunächst friedlich durch die Straßen. Später begannen Vermummte Autos anzuzünden und Fensterscheiben einzuwerfen.

Vor einem Hotel verbrannten Randalierer die europäische und die italienische Flagge, andere setzten einen Anbau des Verteidigungsministeriums in Brand. Die italienische Polizei ging mit Wasserwerfern gegen die Ausschreitungen vor. In den übrigen Ländern verliefen die Demonstrationen friedlich.

Etwa 5.000 Menschen gingen jeweils in Frankfurt am Main und in Berlin auf die Straße, deutschlandweit demonstrierten dem Protestbündnis Attac zufolge mehr als 40.000 Menschen in etwa 50 Städten. Die Protestwelle startete in den USA. Unter dem Motto "Occupy Wall Street", im Deutschen "Besetzt die Wall Street", demonstrieren dort bereits seit Mitte September Kapitalismuskritiker gegen Bankenpraktiken und soziale Ungleichheiten.

Anregung ist die spanische Graswurzelbewegung "Democracia Real Ya", "Echte Demokratie jetzt", mit der Demonstranten in Madrid im Mai unter anderem mehr Teilhabe an der Demokratie forderten.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 15.10.2011

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