"Spiegel": Afghanische Helfer deutscher Truppen fürchten vor Abzug

Angesichts des Abzugs der alliierten Truppen aus Afghanistan wächst vor Ort die Angst der afghanischen Helfer.

Berlin/Kabul (dts Nachrichtenagentur) - In Deutschland wurde bisher nur über wenige Aufnahmeanträge positiv entschieden, berichtet der "Spiegel" (Montagsausgabe). Dies ergebe sich aus einer Antwort vom Staatssekretär im Innenministerium, Ole Schröder (CDU), an den Verteidigungspolitiker der Grünen Omid Nouripour. Demnach wurde bei fünf von 24 Ortskräften aus dem Bereich des Verteidigungsressorts, die im April laut Bundesinnenministerium "eine Gefährdung" angezeigt hatten, "eine Aufnahmezusage erteilt".

Insgesamt lägen rund 250 solcher Anzeigen vor. Bundeswehr, Auswärtiges Amt und Innenministerium haben im Afghanistan-Einsatz rund 1.700 Afghanen beschäftigt, etwa als Übersetzer. Viele Helfer fürchten wegen dieser Zusammenarbeit nun im eigenen Land um ihr Leben.

"Wir müssen den Ortskräften großzügig Schutz bieten", sagte Nouripour, "diesen Grundsatz verletzt die Bundesregierung." Staatssekretär Schröder betont in dem Schreiben, die Verfahren würden "zügig und wohlwollend weitergeführt."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 13.10.2013

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