"Spiegel": Chinesischer Spionageangriff auf deutsche Regierung

Chinesische Geheimdienste haben offenbar einen Spionageangriff auf die Bundesregierung unternommen.

Berlin/Peking (dts Nachrichtenagentur) - Wie das Nachrichtenmagazin "Spiegel" in seiner jüngsten Ausgabe berichtet, wurden im Vorfeld des G-20-Gipfels in St. Petersburg im vergangenen September E-Mails an hochrangige Mitarbeiter mehrerer Bundesministerien und Banken verschickt, die eine Schadstoffsoftware enthielten. Eine dieser E-Mails gaukelte einen Informationsaustausch unter den sogenannten Sherpas vor, die den Gipfel vorbereiteten, in diesem Fall die wirtschaftpolitischen Berater der mächtigsten Politiker der Welt. Eine Regierungssprecherin habe Versuche "die Informationssicherheit im Bundeskanzleramt auf dem beschriebenen Weg zu kompromittieren" bestätigt.

Diese Angriffe seien abgewehrt worden. Die in der E-Mail enthaltene Schadstoffsoftware sollte nach "Spiegel"-Informationen ihre Ergebnisse nach China liefern. Laut internen Erkenntnissen des deutschen Verfassungsschutzes könne der Angriff "nachrichtendienstlichen Urhebern zugeordnet" werden: chinesischen Geheimdiensten.

Westliche Nachrichtendienste beobachten seit längerer Zeit wachsende Aktivitäten der Spione aus China. Im Vorfeld des G-20-Gipfels 2013 waren bereits Außenministerien in fünf EU-Staaten zum Ziel einer mutmaßlich aus China gesteuerten Spionageattacke geworden.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 16.02.2014

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