"Spiegel": Geplante Finanztransaktionsteuer soll deutlich mehr einbringen als bislang veranschlagt

Die Einnahmen aus einer Finanztransaktionsteuer könnten weitaus höher ausfallen als von der Bundesregierung veranschlagt.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Das geht laut dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" aus einer bislang unveröffentlichten Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) im Auftrag der SPD-Bundestagsfraktion hervor. Nach den Berechnungen der Forscher beträgt das jährliche Aufkommen bis zu 11,2 Milliarden Euro – fast so viel, wie die Tabaksteuer einbringt. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) kalkuliert bisher lediglich mit zwei Milliarden Euro pro Jahr.

"Hohe Einnahmen erzielt man nur, wenn auch Spekulationsgeschäfte erfasst werden", sagt der SPD-Finanzexperte Carsten Sieling. "Die Koalition darf davon nicht abrücken." Regierung und Opposition hatten sich im Rahmen der Verhandlungen über den Fiskalpakt dar auf verständigt, Finanzgeschäfte in Deutschland künftig stärker zu besteuern.

Als Grundlage soll der Vorschlag der EU-Kommission dienen. Käufer und Verkäufer müssten dann beim Aktienhandel jeweils eine Steuer in Höhe von 0,1 Prozent zahlen, bei Termingeschäften 0,01 Prozent. Die DIW-Studie berücksichtigt, dass ein Teil der Umsätze wohl in Länder ohne eine solche Steuer verlagert würde.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 01.07.2012

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