"Spiegel": Höhere Mütterrente könnte geschiedenen Männern nutzen

Die Pläne der Bundesregierung für höhere Mütterrenten können zu einer Besserstellung geschiedener Männer bei der Altersversorgung führen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Da die geplanten Leistungsverbesserungen die Rente vieler geschiedener Frauen erhöhen würden, könnten ihre Ex-Männer bei den Familiengerichten beantragen, den Versorgungsausgleich neu aufzurollen, der am Ende der Ehe stattfindet, berichtet das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel". "Das ist eine logische Konsequenz der Mütterrente", sagte Heinrich Schürmann, stellvertretender Vorsitzender des Deutschen Familiengerichtstags, dem Magazin. "Bei einem Rentenplus von 28 Euro pro Kind können die Männer damit rechnen, an der Hälfte der Erhöhung beteiligt zu werden."

In einer Stellungnahme für das Bundessozialministerium warnt auch die Deutsche Rentenversicherung Bund vor "zusätzlichen Belastungen der Familiengerichte", wie der "Spiegel" berichtet. Die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände geht von "hunderttausenden neuen Verfahren" aus. Trennt sich ein Ehepaar, dann muss es auch die Ansprüche an die gesetzliche Rentenkasse teilen.

Die ehemaligen Partner gleichen ihre Rentenpunkte aus, die sie in den gemeinsamen Jahren erworben haben. In den meisten Fällen muss dabei der Mann auf Ansprüche verzichten. Nach Angaben des Bundesverbandes der Rentenberater könnten nun aber vor allem jene Männer profitieren, die lange verheiratet waren und in Ehen mit traditioneller Rollenaufteilung gelebt haben.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 02.02.2014

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