"Spiegel": Merkel fördert Abhängigkeit von russischem Gas und Öl

Während Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ankündigt, die gesamte deutsche Energiepolitik wegen der Ukraine-Krise neu betrachten zu wollen, droht Deutschlands Abhängigkeit von russischem Öl und Gas mit Zustimmung der Bundesregierung zu wachsen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Kanzleramt und Wirtschaftsministerium haben sich darauf geeinigt, kein Veto gegen geplante deutsch-russische Milliardenprojekte einzulegen, berichtet der "Spiegel". Die vor zwei Wochen beschlossene Übernahme der RWE-Tochter Dea durch einen russischen Oligarchen schätzt die Regierung nach interner Prüfung demnach als unproblematisch ein. Auch die Zusammenarbeit zwischen dem russischen Staatskonzern Gazprom und der BASF-Tochter Wintershall solle fortgesetzt werden.

Man sehe keinen Anlass, den bereits beschlossenen Verkauf des größten deutschen Erdgasspeichers sowie eines Großteils des deutschen Gashandelsgeschäfts an die Russen zu unterbinden, heißt es aus dem Wirtschaftsministerium. Kanzlerin Merkel hatte in der vergangenen Woche beklagt, in der EU gebe es eine "zum Teil sehr hohe Abhängigkeit" von russischer Energie. Deutschland sei davon aber weniger betroffen als andere Staaten.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 30.03.2014

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