"Spiegel": Nur ein Zehntel afghanischer Bundeswehrhelfer bisher ausgereist

Nur knapp ein Zehntel der als gefährdet eingestuften afghanischen Helfer der Bundeswehr ist dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" zufolge bisher nach Deutschland ausgereist.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Eine Zusage für die Aufnahme erhielten laut Bundesinnenministerium 243 dieser sogenannten Ortskräfte. Nur 22 von ihnen sind tatsächlich in Deutschland. "Die Bundesregierung darf nicht zögern, sondern muss alles unternehmen, um die Betroffenen schnell nach Deutschland zu bringen", sagte die flüchtlingspolitische Sprecherin der Grünen, Luise Amtsberg.

"Für sie zählt jeder Tag!" Aufsehen erregte im November der Fall des ehemaligen Bundeswehr-Dolmetschers Dschawad Wafa, der in Kunduz ermordet aufgefunden wurde. Die Bundesregierung bleibt dem "Spiegel" zufolge bei ihrer Darstellung, dass Wafa nicht aufgrund seiner Tätigkeit für die Deutschen getötet worden sei. Es handle sich "um eine kriminell motivierte oder auf das familiär-soziale Umfeld des Getöteten zurückzuführende Tat, die nicht durch regierungsfeindliche Kräfte verübt wurde", heißt es in der Antwort auf eine Anfrage Amtsbergs.

Die Grünen-Politikerin forderte die Bundesregierung auf, die Hintergründe des Mordes gemeinsam mit den afghanischen Behörden erneut zu prüfen. "Die afghanische Polizei geht von einer Tat der Taliban aus", so Amtsberg.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 02.02.2014

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