"Spiegel": Schwarzgeldmillionen bei der Vatikanbank

Über tausend Kunden horteten bei der Vatikanbank angeblich bis in die jüngste Vergangenheit viele Millionen Euro, obwohl sie laut den Statuten der Bank dort überhaupt kein Konto unterhalten durften.

Vatikan-Stadt (dts Nachrichtenagentur) - Nach "Spiegel"-Informationen förderten dies interne Prüfungen bei dem päpstlichen Bankhaus ans Licht. Auf den Konten befanden sich demnach mehr als 300 Millionen Euro. Nach Angaben von Vatikanbank-Insidern soll es sich dabei angeblich größtenteils um Schwarzgeld handeln - eine unabhängige Bestätigung war dafür allerdings nicht zu erhalten.

Die Vatikanbank, deren neuer Chef Ernst von Freyberg dem skandalgeschundenen Institut einen radikalen Kurswechsel verordnet hat, will sich nun von diesen Kunden trennen. Den betroffenen Kontoinhabern teilte die Vatikanbank mit, sie werde deren Konten kündigen. Nach den Statuten dürfen nur Geistliche, Organisationen der katholischen Kirche und wohltätige Organisationen sowie Einrichtungen des Vatikans Konten bei der Vatikanbank unterhalten.

Privatpersonen, die dort ein Konto unterhielten, dürften davon profitiert haben, dass im Vatikan Kapitalerträge steuerfrei sind, Geldwäsche erst seit 2011 verboten ist und dass der Vatikan in Finanzangelegenheiten in der Vergangenheit kaum mit weltlichen Strafverfolgungsbehörden kooperierte.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 06.10.2013

Zur Startseite