"Spiegel": Strombranche fürchtet Eingriff in Eigentumsrechte

Die großen deutschen Stromversorger befürchten, dass die Bundesregierung sie in Zukunft dazu zwingen könnte, unrentable Kraftwerke am Netz zu lassen und Stilllegungen mit langen Vorlaufzeiten anzukündigen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Das geht aus internen Branchenpapieren vor, die dem "Spiegel" vorliegen. Danach plant die Bundesregierung eine entsprechende Verordnung, um Störungen in der Stromversorgung und großflächige Blackouts zu verhindern. Hintergrund für die Planungen ist die Ankündigung der Düsseldorfer E.on AG, vermutlich fünf unrentable Kraftwerksblöcke mit einer Gesamtleistung von mehr als 1.800 Megawatt vom Netz nehmen zu wollen.

Nach Einschätzung der zuständigen Behörden könnte das besonders in Bayern zu Versorgungsschwierigkeiten führen. Die Strombranche will sich gegen mögliche Verordnungen zum Zwangsbetrieb ihrer Kraftwerke zur Wehr setzen. Sie sieht darin einen ungerechtfertigten Eingriff in ihre Eigentumsrechte und will der Bundesregierung stattdessen eine Art freiwillige Selbstverpflichtung anbieten.

Außerdem fordern sie für Kraftwerke, die nur aus Sicherheitsgründen am Netz bleiben, eine Entschädigung in Höhe der anfallenden Kosten.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 10.06.2012

Zur Startseite