"Zwickauer Zelle": Ermittler haben weitere Verdächtige im Visier

Im Fall der rechtsterroristischen "Zwickauer Zelle" sind die Ermittler offenbar weiteren Verdächtigen auf der Spur.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Wie Generalbundesanwalt Harald Range nach dem Gipfel zum Rechtsextremismus in Berlin erklärte, gebe es mindestens vier weitere mögliche Mitglieder. Gegen zwei der vier Personen liege mehr vor, sie würden bereits als Beschuldigte geführt, so Range weiter. Zudem würden bereits Überwachungsmaßnahmen laufen.

Bisher galten die beiden Männer Uwe B. und Uwe M., die sich am 4. November in Eisenach selbst getötet hatten, sowie Beate Z., die sich am 8. November der Polizei stellte, als Mitglieder der "Zwickauer Terrorzelle". Als mutmaßlicher Helfer wurde zudem der 37-jährige Holger G. am 13. November in Niedersachsen festgenommen. Die rechtsextreme Gruppe, die sich selbst auch als "Nationalsozialistischer Untergrund" (NSU) bezeichnete, soll hinter der bundesweiten Mordserie an acht türkischstämmigen und einem griechischen Kleinunternehmer in den Jahren 2000 bis 2006 stecken.

Zudem sollen die Neonazis im Jahr 2007 eine Polizistin in Heilbronn erschossen haben. Die "Zwickauer Zelle" wird weiterhin verdächtigt, 2001 und 2004 zwei Sprengstoffanschläge in Köln mit insgesamt 23 Verletzten verübt zu haben. Bei dem Krisengipfel in Berlin einigten sich die Justiz- und Innenminister von Bund und Ländern zudem auf die Einführung einer zentralen Datei für Ermittlungen gegen Rechtsextremisten.

Einzelheiten soll eine Arbeitsgruppe festlegen.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 18.11.2011

Zur Startseite