"Zwickauer Zelle": Haftbefehl gegen terrorverdächtige Frau erlassen

Im Fall der rechtsextremistischen "Zwickauer Zelle" hat der Bundesgerichtshof am späten Sonntagabend Haftbefehl gegen die 36-jährige Beate Z. aus Thüringen erlassen.

Karlsruhe (dts Nachrichtenagentur) - Wie die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe mitteilte, sei die Frau dringend verdächtig, im Jahr 1998 gemeinsam mit den am 4. November verstorbenen Uwe B. und Uwe M. eine rechtsextremistische Gruppierung gegründet zu haben, die sich zuletzt als "Nationalsozialistischer Untergrund (NSU)" bezeichnete. Im Jahr 2007 soll sich der gesondert verfolgte Holger G. der terroristischen Organisation angeschlossen haben. Zweck der Vereinigung soll es gewesen sein, aus einer fremden- und staatsfeindlichen Gesinnung heraus vor allem Mitbürger ausländischer Herkunft zu töten.

Nach den bisherigen Erkenntnissen ist der "NSU" für die sogenannten "Döner-Morde" der Jahre 2000 bis 2006 verantwortlich, bei denen in Nürnberg, Hamburg, München, Rostock, Dortmund und Kassel insgesamt neun Menschen getötet wurden, davon acht türkischer und einer griechischer Herkunft. Darüber hinaus sollen Mitglieder des "NSU" den Mordanschlag auf zwei Polizisten in Heilbronn vom 25. April 2007 verübt haben. Der Beschuldigten wird darüber hinaus vorgeworfen, am 4. November 2011 die Wohnung in Zwickau, die sie zuletzt gemeinsam mit den verstorbenen "NSU"-Mitgliedern Uwe B. und Uwe.

M. bewohnt hatte, in Brand gesetzt zu haben. Sie soll beabsichtigt haben, Beweismittel zu vernichten, um ihre Beteiligung an der "NSU" und die Gewalttaten der terroristischen Vereinigung zu verdecken. Gegenstand der Ermittlungen gegen die Beschuldigte ist auch weiterhin der Anfangsverdacht einer unmittelbaren Tatbeteiligung an den sogenannten Imbissmorden und dem Mordanschlag auf die beiden Heilbronner Polizisten.

Die Beschuldigte befindet sich nunmehr aufgrund des Haftbefehls des Ermittlungsrichters des Bundesgerichtshofs in Untersuchungshaft. Der ursprüngliche Haftbefehl des Amtsgerichts Zwickau wurde aufgehoben.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 14.11.2011

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