Das Bundesverteidigungsministerium hat nach Informationen von "Bild am Sonntag" einen Beschaffungsstopp für das Sturmgewehr G36 verhängt und lässt das Standardgewehr der Truppe neu untersuchen.
Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Auslöser ist ein geheimer Bericht des Bundesrechnungshofs (BRH), in dem die Treffsicherheit des G36 angezweifelt wird. "Es spricht viel dafür, dass es in der Bundeswehr sowohl nichtsystemverträgliche Munitionssorten als auch unterschiedlich wärmeempfindliche Gewehre G36 gibt", heißt es in dem BRH-Bericht. In Absprache mit dem Bundesrechnungshof prüft die Bundeswehr jetzt mit Forschern des Ernst-Mach-Instituts, dem Bundeskriminalamt und Munitionsherstellern die Ursachen der mangelnden Zielgenauigkeit des Gewehrs.
Bis zum Abschluss der Tests ordert die Truppe keine G36 mehr. Der Bundesrechnungshof schreibt in seinem Bericht: "Es gilt zu vermeiden, dass das Verteidigungsministerium bis zu 34 Millionen Euro in ein Gewehr investiert, das möglicherweise den Anforderungen der Truppe nicht genügt." Das G36 steht seit 2012 in der Kritik.
Bei Erhitzung durch Dauerfeuer soll es ungenau schießen. Die Bundeswehr hat bislang schlechter Munition die Schuld gegeben. Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 22.06.2014 Zur Startseite