Ärztekammer-Vize: Kassen sollten Bluttests für Schwangere zahlen

Die Vizepräsidentin der Bundesärztekammer, Martina Wenker, fordert, dass Bluttests für Schwangere künftig von den Krankenkassen übernommen werden.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Diese Sicherheit sollte nicht am Einkommen der Eltern hängen", sagte Wenker der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Außerdem sei es unfair, wenn Frauen, die sich das nicht leisten könnten, am Ende eine wesentlich gefährlichere Fruchtwasseruntersuchung machen müssten, bei der das Risiko einer Fehlgeburt bestehe. Allerdings müsse man die Frage stellen, was noch alles untersucht werden sollte.

Dazu brauche es eine gesellschaftliche Debatte. Wenn man nur noch genetisch perfekte Menschen haben wolle, gehe die Vielfalt in der Gesellschaft verloren, warnte Wenker. Der Gesetzgeber müsse für künftige Tests Grenzen abstecken.

Mehr als 100 Bundestagsabgeordnete aller Parteien außer der AfD hatten eine Debatte zu den vorgeburtlichen Tests gefordert. Der Gemeinsame Bundesausschuss des Gesundheitswesens prüft derzeit, inwieweit Kassen künftig Bluttests auf Trisomie 21 übernehmen sollen.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 12.11.2018

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