Ärztepräsident fordert Kassen zu neuem Angebot auf

Im Streit über höhere Ärztehonorare hat Ärztepräsident Frank Ulrich Montgomery die Krankenkassen aufgerufen, den bisherigen Abschluss noch einmal nachzuverhandeln.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Ich fordere die Krankenkassen auf, wieder Verhandlungsfähigkeit zu zeigen und ein neues und höheres Angebot vorzulegen. Dann sitzen wieder alle an einem Tisch und der Konflikt könnte schnell entschärft werden", sagte Montgomery der Tageszeitung "Die Welt". Der Ärztepräsident erklärte weiter, der Konflikt werde einige Zeit dauern: "Keiner sollte glauben, dieser Konflikt ist schnell vorbei. Wenn die Krankenkassen nicht einlenken, wird die Auseinandersetzung härter und länger." Er hoffe nicht, dass es zu Praxisschließungen kommen muss: "Eine solche Eskalation kann höchstens am Ende des Konflikts stehen, wenn die Krankenkassen absolut keine Einsicht zeigen", sagte Montgomery. Und weiter: "Zunächst wird es einen Kampf gegen die Kassenbürokratie geben sowie eine Reduktion nur noch auf die Leistungen, die die Krankenkassen tatsächlich bezahlen."

Montgomery gestand zu, dass die Verteilung des Honorars zwischen den einzelnen Fachgruppen der Ärzteschaft zwar nicht die Ursache des Problems sei, es aber verstärke. "Auch wenn es an dem derzeitigen Problem nichts ändert, dass die Ärzte mehr Geld für einen wirtschaftlichen Ausgleich brauchen: Die ärztliche Selbstverwaltung muss langfristig für eine gerechte Verteilung der vorhandenen Mittel sorgen."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 07.09.2012

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