Ökonom: Depression in Spanien und Griechenland Gefahr für Weltwirtschaft

Nach Ansicht des Ökonomen Joseph Stiglitz, Wirtschaftsprofessor an der Columbia-Universität in New York, befinden sich Spanien und Griechenland in einer wirtschaftlichen Depression, die die Weltwirtschaft gefährdet.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Die beiden Länder seien in einer Depression, "bei der keine Hoffnung auf Erholung in Sicht ist", schreibt der Ökonom in einem Gastbeitrag für das "Handelsblatt" (Mittwochausgabe). Der Fiskalpakt der Euro-Zone sei keine Lösung der Krise, und der Kauf von Staatsschulden durch die Europäische Zentralbank (EZB) sei bestenfalls ein Mittel zu ihrer vorübergehenden Linderung. "Wenn die EZB eine weitere Sparpolitik zur Bedingung für ihre Finanzierung macht, wird das Heilmittel lediglich den Zustand des Patienten verschlechtern", merkte Stiglitz kritisch an.

Die politischen Führer Europas hätten es bisher versäumt, ein Wachstumspaket für die Länder der Peripherie zu schnüren. In der Folge komme es zu politischen Krisen bis hin zu separatistischen Tendenzen in Spanien oder Rechtsextremismus in Griechenland. Der Euro, der als Projekt zur Vertiefung der europäischen Einheit geschaffen wurde, bewirke derzeit genau das Gegenteil, so Stiglitz.

Für 2013 sagte er Europa eine "polarisierte Politik am Rande des Abgrunds" voraus. Es sei nicht auszuschließen, dass es zu einem Absturz kommt.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 02.01.2013

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