Ökonom: Rauchen verursachte 2012 35 Milliarden Euro Schaden

Das Rauchen hat im vergangenen Jahr nach Angaben von Forschern einen volkswirtschaftlichen Schaden von 35 Milliarden Euro verursacht: "Nach neuen Zahlen von uns belaufen sich die tabakbedingten Kosten im vergangenen Jahr auf 35 Milliarden Euro", sagte der Ökonom Tobias Effertz von der Universität Hamburg der "Frankfurter Rundschau" (Mittwochausgabe).

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Der volkswirtschaftliche Ertrag der Tabakindustrie sei damit kleiner als der volkswirtschaftliche Schaden. "Die Einnahmen der Tabakindustrie inklusive der Tabaksteuer liegen bei etwa 22 Milliarden Euro", so Effertz. "Wir bezahlen für das Rauchen also im Prinzip die ganze Zeit drauf."

Deshalb müsse die Tabaksteuer nochmal deutlich erhöht werden. "Es ist nicht fair, dass weiter Kosten auf die Gesellschaft umgelegt werden, die die Raucher verursachen." Mindestens neun Milliarden Euro pro Jahr sind direkte Kosten im Gesundheitssystem, wie die Zeitung unter Berufung auf den Experten berichtet.

Jeweils drei Milliarden Euro pro Jahr entfielen auf Arbeitsunfähigkeit, verminderte Erwerbsfähigkeit und Frühverrentung. Durch die höhere Mortalität von Rauchern würden zudem Arbeitskraft und Produktivität zerstört. Dies mache zu Lohnkosten bewertet mehr als 19 Milliarden pro Jahr aus.

"Auch muss man sehen, dass Raucher durchschnittlich weniger verdienen als Nichtraucher und so deren Beiträge zu Krankenversicherung und Rente niedriger ausfallen", so Effertz. "Ein lebenslanger Raucher kostet die Solidargemeinschaft mehr, als er einzahlt."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 08.10.2013

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