Ökonom Gerken sieht auf Deutschland neue Lasten zukommen

Die Herabstufung vieler Euro-Staaten durch die Rating-Agentur Standard & Poor`s könnte nach Berechnungen des Freiburger Ökonomen Lüder Gerken eine deutliche Erhöhung der deutschen Garantiesumme für den Euro-Rettungsschirm EFSF nötig machen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Dies sagte der Ökonom der Tageszeitung "Die Welt" (Dienstagausgabe). "Alleine durch die Herabstufung von Frankreich würden auf Deutschland Mehrkosten von über 100 Milliarden Euro zukommen, wenn die EFSF ihre Spitzenbonität behalten soll", meinte der Chef des Centrums für Europäische Politik (CEP). Beim EFSF-Nachfolger, dem permanenten Europäischen Stabilitätsmechanismus (ESM), sieht Gerken ebenfalls Schwierigkeiten durch die Herabstufung.

"Auch beim ESM stellt sich dieses Problem, denn er wird zu einem Großteil über Bürgschaften der Staaten finanziert." Gerken warnte vor neuen Lasten für Deutschland: "Je stärker sich Deutschland bei den Rettungsschirmen engagiert, desto eher ist auch sein Rating gefährdet", sagte er dem Blatt. Die Bundesregierung hatte zuvor erklärt, dass der Verlust der besten Bonitätsnote AAA für Frankreich und Österreich vorerst keine Aufstockung der EFSF-Garantien erforderlich mache.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 16.01.2012

Zur Startseite