Ökonom Issing: Italien muss sich selbst retten

Italien braucht nach Ansicht des Ökonomen Otmar Issing keine finanziellen Hilfen, sondern könne und müsse sich selbst retten.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Das sagte der frühere EZB-Chefvolkswirt und Regierungsberater im Gespräch mit der "Süddeutschen Zeitung" (Samstagsausgabe). Wenn die Renditen für italienische Staatsanleihen steigen, könne das den Reformdruck auf das Land wirksam verstärken. Die Politiker würden sich mit ihrer Aussage, alle Länder um jeden Preis in der Euro-Zone zu halten, erpressbar machen, so Issing.

Die Dimension der Krise rechtfertige laut dem Ökonomen nicht, immer mehr Liquidität bereit zu stellen. Issing kritisierte die Käufe der Staatsanleihen durch die EZB. Dadurch würde das Verbot der monetären Finanzierung umgangen. Als schockierend bezeichnete er den Vorschlag der Wirtschaftsweisen, die Währungsreserven der Notenbanken für einen Schuldentilgungsfonds zu nutzen.

Das sei ein glatter Bruch der Verträge.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 11.11.2011

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